In der Diskussion über die zukünftige Struktur des öffentlichen Gesundheitsdienstes in der Vorderpfalz habe ich eine eigene Außenstelle des Gesundheitsamtes in Frankenthal vorgeschlagen. Ziel ist es, dass die Stadt Frankenthal und der nördliche Rhein-Pfalz-Kreis von einer verbesserten Erreichbarkeit, einer engmaschige Vernetzung und eine vertieften Ortskenntnis in Stadt und Umland profitieren könnten.
Ich bin mit dem Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Dr. Alexander Wilhelm, in Kontakt getreten und habe die Idee einer Außenstelle in die Diskussion in Mainz eingebracht. Wilhelm sagte nach dem Gespräch: „Die Gesundheitsämter sind in der Corona-Pandemie von enormer Bedeutung. Aufgrund der Erfahrungen aus der Pandemie stellt sich natürlich auch die Frage danach, wie der öffentliche Gesundheitsdienst bestmöglich für die Zukunft aufgestellt wird. Perspektivisch – wenn die enorme Belastungssituation des öffentlichen Gesundheitsdienstes in der akuten Pandemiebekämpfung hinter uns liegt – kommt es darauf an, dass wir uns die Strukturen anschauen und wo möglich Optimierungen schaffen. Umso mehr bin ich dankbar dafür, wenn wir Vorschläge, Anregungen und Ideen von vor Ort bekommen. Als Ministerium werden wir die vorgebrachten Argumente und die Anregung des örtlichen Abgeordneten intensiv prüfen und in unsere Überlegungen mit einbeziehen.“
Ich freue mich, dass mein Vorschlag in Mainz Gehör findet und eine Prüfung der zukünftigen Struktur des öffentlichen Gesundheitsdienstes in unserer Region auf den Weg gebracht ist. Ich bin überzeugt: Eine Außenstelle des Gesundheitsamts wäre ein echter Gewinn für die Menschen in der Region. Gleichzeitig danke ich der Landesregierung für die Unterstützung, die sie den Gesundheitsämtern bietet, etwa durch die personelle Unterstützung und die Vermittlung von Freiwilligen. Ich erlebe vor Ort viel Unterstützung für meine Initiative und freue mich, dass sich die Gewerkschaften meinem Vorschlag angeschlossen haben.
Zum Hintergrund: Das gemeinsame Gesundheitsamt der Städte Ludwigshafen, Speyer, Frankenthal sowie des Rhein-Pfalz-Kreises ist derzeit für über zehn Prozent der Bevölkerung des Landes Rheinland-Pfalz zuständig. Das Amt ist während der Hochphase der Pandemie an seine Grenzen gestoßen. Um sich für künftige Pandemien zu wappnen, soll auf Initiative von Martin Haller daher die Einrichtung einer eigenen Außenstelle des Gesundheitsamts in der Stadt Frankenthal ins Auge gefasst werden. Davon würde auch der nördliche Rhein-Pfalz-Kreis profitieren. Für das Nachverfolgen von Infektionsketten, aber auch als Ansprechpartner für öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kitas, ist eine vertiefte Ortskenntnis von großer Bedeutung. Durch die bessere Erreichbarkeit und enge Vernetzung mit den lokalen Akteuren im Gesundheitswesen kann eine solche Außenstelle die bestehenden Strukturen zur Pandemiebekämpfung zielgerichtet ergänzen. Eine Außenstelle des regionalen Gesundheitsamtes hat es bereits in der Vergangenheit in Frankenthal gegeben.
Während der Corona-Pandemie erfüllen die Gesundheitsämter vielfältige Aufgaben wie das Kontaktieren und Informieren von Erkrankten und das Nachverfolgen von Infektionsketten, das Erstellen von Quarantäneverfügungen sowie die Übermittlung tagesaktueller Meldungen zum Stand des Infektionsgeschehens. Darüber hinaus stehen die Gesundheitsämter im regelmäßigen Austausch mit Kliniken und Arztpraxen und sind Ansprechpartner für öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kitas, aber auch Alten- und Pflegeeinrichtungen.
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