In der Corona-Pandemie regt der Landtagsabgeordnete Martin Haller (SPD) eine Diskussion über die zukünftige Struktur des öffentlichen Gesundheitsdienstes in der Vorderpfalz an:
“Ein leistungsfähiges Gesundheitswesen bleibt unser wichtigstes Bollwerk gegen die Corona-Pandemie. Durch die Absprachen zwischen Bund und Ländern kann der öffentliche Gesundheitsdienst in den kommenden Jahren mit einer erheblichen personellen Verstärkung rechnen. Bundesweit sollen im öffentlichen Gesundheitsdienst mindestens 5.000 neue, unbefristete Stellen geschaffen werden, auch in Rheinland-Pfalz.
Nach der Frage der personellen Ausstattung gehören jetzt auch die Strukturen des öffentlichen Gesundheitsdienstes auf den Prüfstand. So ist in der Vorderpfalz insbesondere die räumliche Zentralisierung des öffentlichen Gesundheitsdienstes auf die Stadt Ludwigshafen während der Corona-Pandemie an ihre Grenzen gestoßen. Das gemeinsame Gesundheitsamt der Städte Ludwigshafen, Speyer, Frankenthal sowie des Rhein-Pfalz-Kreises ist derzeit für über zehn Prozent der Bevölkerung des Landes Rheinland-Pfalz zuständig. Um sich für künftige Pandemien zu wappnen, sollte die Einrichtung einer eigenen Außenstelle des Gesundheitsamts in der Stadt Frankenthal ins Auge gefasst werden. Davon würde auch der nördliche Rhein-Pfalz-Kreis profitieren. Für das Nachverfolgen von Infektionsketten, aber auch als Ansprechpartner für öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kitas, ist eine vertiefte Ortskenntnis unerlässlich. Durch die bessere Erreichbarkeit und enge Vernetzung mit den lokalen Akteuren im Gesundheitswesen kann eine solche Außenstelle die bestehenden Strukturen zur Pandemiebekämpfung zielgerichtet ergänzen. Eine Außenstelle des regionalen Gesundheitsamtes hat es bereits in der Vergangenheit in Frankenthal gegeben.“
Zum Hintergrund:
Während der Corona-Pandemie erfüllen die Gesundheitsämter vielfältige Aufgaben. Dazu gehören das Kontaktieren und Informieren von Erkrankten und das Nachverfolgen von Infektionsketten, das Erstellen von Quarantäneverfügungen sowie die Übermittlung tagesaktueller Meldungen zum Stand des Infektionsgeschehens. Darüber hinaus stehen die Gesundheitsämter im regelmäßigen Austausch mit Kliniken und Arztpraxen und sind Ansprechpartner für öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kitas, aber auch Alten- und Pflegeeinrichtungen.